Author Archives: akkuulm

Aktiv werden – März 2024

Hier ein Blick in das ins aktuelle Sortiment von der Buchhandlung Aegis – dem Spruch stimmen wir voll zu!
Im März gibt es wieder einige Termine in Ulm, um Ulm herum und so weiter. Hier ein Überblick:

  • 08.03 Demo zum feministischen Kampftag vom @flinta kollektiv
  • 09.03 Demo gegen Rechts in Illertissen
  • 20.03 offenes Antifa Treffen in Ulm, schreibt uns gerne wenn ihr dazu kommt

PS: Der Aegis Verlag wurde übrigens 1946 von Ernst Bauer gegründet, der im zweiten Weltkrieg als regional Widerstand gegen den Nationalsozialismus geleistet hat. Bauer war politisch aktiv beim Kommunistischen Jugedverband Deutschlands und beteiligte sich nach ihrem Verbot 1933 im Untergrund an ihrem Fortbestehen. Er verteilte Zeitungen der KPD, sammelte Geld für die Rote Hilfe und den CFJM und versuchte kommunistische, sozialistische und christliche Jugendliche ins Gespräch zu bringen. Im Juli 1933 wurde der 16 jährige Bauer von der Gestapo verhaftet und erhielt eine Gefängnisstrafe. Im zweiten Weltkrieg wurde er in die Wehrmacht eingezogen. Er überlebte den Krieg und gründete nach seiner Rückkehr nach Ulm den Aegis Verlag.

Rückblick Vortrag zur Geschichte des Antifaschismus

Die antifaschistische Bewegung in Deutschland hat eine lange Geschichte. Darüber haben wir gestern gemeinsam einen Vortrag gehört und diskutiert, wie sich das auf unsere heutige Situation auswirkt und wie wir aus der Geschichte lernen können.

Dazu hatten wir Besuch von Genoss*innen des antifaschistischen Konsens 79 aus Freiburg, die uns in ihrem Vortrag von den Anfängen antifaschistischer Bewegungen um 1914 in den Konflikten um die SPD und die Räterepublik über die Ausrufung der antifaschistischen Aktion 1932 durch die KPD, schließlich der Widerstand im NS und die Teilung Deutschlands bis zu den Autonomen und dem heutigen Postautonomen- Zeitalter begleiteten.

Die Veranstaltung war gut besucht und die Diskussion danach war geprägt von verschiedenen Ideen, was Antifa heute heißt und wie eine (Um-)Organistation stattfinden muss, um faschistische Bewegungen zu schwächen und aufzuhalten.

Von Hanau nach Laichingen – der unaufgeklärte Mord an Muhittin Levent

Am Sonntag den 18.02.2024 fand eine Gedenkkundgebung für die Opfer des Anschlags in Hanau 2020 statt. Es nahmen circa 100 Personen teil. Wir haben einen Redebeitrag gehalten, der die Brücke von Hanau nach Laichingen bei Ulm schlägt und einen dort vergessenen Mord an den kurdischen Blumenhändler Muhittin Levent thematisiert.

Hier eine ausführlichere Version des Redebeitrags:

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Neonazi Parolen im Club gebrüllt – Neu-Ulmer AfDler mit dabei?

Da wir den Eindruck haben, es ist trotz Tagesschau und BR Berichte in Ulm Region etwas untergegangen, hier eine Videoempfehlung:

Vor 2 Wochen haben nachdem AfD Bayern Landesparteitag in Greding mehrere AfD/JA/IB Mitglieder neonazistische Parolen in einem Club gebrüllt. Videos&Fotos der Gruppe zeigen mindestens 3 Personen der AfD #NeuUlm : Franz Schmid, Marcel Patzke und Nick S.

Franz-Lügen-Schmid druckst jetzt öffentlich rum er wisse von nichts, dabei steht er Mitten in der Gruppe. Schmid wurde von jeder 10. Person im Landkreis Neu-Ulm gewählt und sucht aktuell Räume für ein AfD Treffpunkt in Neu-Ulm.

Das seit Jahren wachsende faschistoide Probelm ist nicht weit weg, es ist neben an – deshalb #rechtewellebrechen überall

Wer mehr zu dem Vorfall wissen möchte dem empfehlen wir einen Artikel auf rechercheulm.com

20.01. Kundgebung in Ulm – ein Symbol, oder mehr?

Gestern versammelten sich rund 10.000 Menschen am Münsterplatz in Ulm um gegen den Rechtsruck und gegen die AfD zu protestieren. Deutschlandweit gehen gerade nach den Veröffentlichungen von Correctiv hunderttausende Menschen auf die Straße. Gegen die AfD und gegen Rechtsruck. Die Bilder sind beeindruckend, doch könnten nur ein Symbol bleiben, wenn es keine grundlegende und langfristige Veränderungen gibt.

Organisiert wurde die Kundgebung durch den “Ring demokratischer Jugend” , bestehend aus vier Jugendparteien. Da wir keinen Redebeitrag trotz Anfrage halten konnten, haben wir unsere Gedanken nun hier zusammengetragen:

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Der AfD Wolfgang flunkert dir was vor!

Morgen am 14.01.24 findet im Kreis Neu-Ulm die Landratswahl statt. Mit Blick auf die Ergebnisse der Wahl in Bayern im Oktober 2023 ist es erwartbar, dass der AfD Kandidat Wolfgang Dröse ein zweistelliges Ergebniss erreicht und gute Chancen hat in die Stichwahl der zweiten Runde zu kommen, falls keine andere Partei eine Mehrheit in der ersten Runde erhält.

Wofür steht Dröse? Dröse macht aus seiner Zurordnung in der AfD kein Geheimnis. Er stellt sich auf die gleiche Bühne wie der Faschist Höcke und ist mit weiteren Fans des Flügels wie Franz Schmid und Christoph Maier stark verknüpft. Er steht zweifelsfrei dem völkischen rechtsaußen Flügel, der rechtsaußen Partei AfD nah.

Zusammen was zusammen gehört – Dröse und Höcke bei einer Veranstaltung am 30.09.23 in Kaufbeuren

Sein zentrales Wahlkampfthema ist in einem Wort: Asyl. Und zwar das es zu viele Menschen gäbe, die Asyl wollen und deshalb gibts auch Wohnungsmangel. Eine uns allen gut bekannte und gelogene Parole. Auch Dröse kann uns nicht erklären, wie Menschen in zentralen Unterkünften für das deutschlandweite Problem des Wohnungsmangels verantwortlich sein sollen. Wäre ja auch wild, wenn es darauf andere Antworten geben könnte. Wer besitzt den Wohnraum? Warum wird zu wenig davon gebaut und wenn dann gerne so teuer, dass es nur als Spekulationsobjekt reicht? Wer nicht über die Schere zwischen Arm und reichen will, wer nicht darüber reden will, wie wenige sehr viel Wohnraum besitzen, der will keine ernsthafte Lösung für dieses Problem.

Dröse macht leider einen kleinen Fehler in seiner Propaganda und nennt konkrete Zahlen. Ganze 40 Menschen, die Asyl möchten kämen pro Monat an im Landkreis. Nehmen wir jetzt einfach mal großzügig an, dass der Typ, der in der Rechtsaußen Partei ist, da eine faktisch echte Zahl nennt. Lets do the math:

  • 40 pro Monat, das sind 480 im Jahr.
  • Es leben 180.425 Menschen im Landkreis (Stand Dezember 2023)
  • Das sind im Jahr 0,026% Menschen die Asyl wollen im Verhältnis zu der Bevölkerung im Landkreis

Scheiße Leute, wenn das so weitergeht sind in 376 Jahre mehr Leute in den Kreis geflohen als jetzt gerade da wohnen. Ach Quatsch da jährlich um die 1.789 (Zahl von 2022) Neugeburten hinzukommen und natürlich Leute innerhalb Deutschlands hinzuziehen, haut auch das nicht hin. Und wir können alle sicher davon ausgehen, dass unter den aktuellen 180.000 einige sind, die Dröse und seine Kameraden am liebsten gewaltvoll vertreiben … ähm Verzeihung, “remigrieren” wollen:

“…und da kann man vielleicht auch anders kreativ werden und vielleicht mit Ruanda einen Vertrag machen, das wir auch Iraker oder Syrer dort hinschicken, oder Tunisier.”

Wolfgang Dröse am 30.09.2023 in Kaufbeuren, zur Umsetzung von Abschiebungen

Im Kleinen zeigt sich hier was auch im Großen gilt: das Konstrukt was die AfD und co. hier aufbauen will, einen angeblichen Bevölkerungsaustausch, ist eine absolute Bullshit-Verschwörung. Bevölkerungen verändern sich immer – gerade in einem Land das schon etwas länger in der Mitte eines Kontinentes liegt. Wer was von “autochthonen Deutschen” und “Volk” spricht, der träumt nachts vom Ariernachweis.

In einem Interview der Lokalpresse sagt Dröse zu Vorwürfen des Rassismus, dass das nur konstruiert sei. Wir sagen wer ein “White Lives Matter” Propaganda-Bild teilt, bei jeder Gelegenheit vom deutschen Volk labbert und die Schuld für alles und allem bei Geflüchteten sieht, stellt mit einem unschuldigen Grinsen Feuerholz und Spiritus für ein Rassismus-Lagerfeuer zu Verfügung.

Grüße gehen raus an alle im Landkreis Neu-Ulm die auf den Scheiß nicht reinfallen, “zumindest alljene, die unbeschränkt genug sind zu wissen, dass Flüchtlinge das falsche Ziel berechtigter Wut sind.”