Rückblick auf Proteste gegen den Landesparteitag der AfD Bayern in Greding

Am 27.11.2024 sind einige Antifaschist*innen aus Ulm sehr früh am morgen aufgestanden, um nach Greding zu fahren und sich den Protesten von “Greding bleibt bunt” anzuschließen. Im Vorfeld hatten einige antifaschistische Zusammenschlüsse aus Bayern wie u. a. Nicht Lange Fackeln zur Beteiligung aufgerufen.

Im Hippodrom Greding finden seit mehreren Jahren (Groß)veranstaltungen der AfD Bayern statt. Erst im Januar 2024 kam es zu einem extrem rechten Vorfall rund um den Parteitag: Dutzende grölten in einer Gredinger Disco auf das Lied „L’amour toujours” von Gigi D’Agostino rassistische und neonazistische Parolen. Unter den Grölenden befanden sich Führungspersonal der Jugendorganisation der AfD (JA), Mitglieder des Bayerischen Landtags und Aktivisten der extrem rechten Organisation „Identitäre Bewegung“. Mitten drin: Franz Schmid, Landtagsmitglied der AfD Bayern aus Neu-Ulm.

Auch bei diesem Parteitag wurde deutlich warum wir genau richtig stehen, wenn wir vor den Parkplätzen und der Veranstaltungshalle der AfD sind und sie nicht in Ruhe lassen: Im Hippodrom wurde von Rotfuß Rainer (den mag keiner) ein Antrag zur “Remigration in Bayern” eingereicht. In diesem wurde explizit die Ausweitung der Kriterien für massenhafte Deportationen gefordert. Wir sprechen bewusst von Deportation, denn um nichts anderes geht es bei der Forderung nach “Remigration”. Deutlich wird das auch bei einem Blick in den Antrag:

„Personengruppen mit schwach ausgeprägter Integrationsfähigkeit und -willigkeit sollen mittels obligatorischer Rückkehrprogramme in ihre Heimat rückgeführt und bei der dortigen Reintegration in ihre Herkunftsgesellschaft sowie beim (Wieder-)Aufbau ihrer Heimat unterstützt werden“

Zitat aus dem Antrag laut der Süddeutschen Zeitung

Hier verschiebt die AfD, mal wieder, das Diskurs- Fenster weiter nach Rechts. Die sogenannte “Remigration” als Scheinlösung für alle Problem ist in Realität ein Todesurteil für Viele und das weiß die AfD.

Egal was die Rechten rumlügen: das ist die Realität für Gegner*innen und Leidtragende zum Beispiel der Taliban, der Assad- Diktatur oder des Mullah Regimes im Iran. Was wird wohl passieren, wenn mithilfe der deutschen Polizei Menschen dahin verschleppt werden?

Mit dieser Resolution gibt es nun schon fast offenen biologischen Rassismus in Parteiresolutionen. Denn hinter der Behauptung ganze Personengruppen seien nicht “Integrationsfähig”, kann nur ein Weltbild stehen, dass Menschen in “wertvoll” und “weniger wertvolle” Gruppen einteilt und entsprechend handelt. Die Resolution wurde mit nur einer Gegenstimme von fast 500 anwesenden AfD’lern angenommen.

Dagegenhalten

Umso erfreulicher, dass sich 300 Antifaschist*innen in Greding dagegen gestellt haben. Zuerst bei einer Kundgebung am Parkplatz, um die ankommenden AfD’ler zu begrüßen und anschließend bei einer lauten Demonstration, direkt am Hippodrom vorbei und durch Greding.

Wir kennen das Gefühl der Freude und Erleichterung, wenn andere Leute extra um Proteste zu unterstützen anreisen. Gerade auch an kleineren Orten (und bei Protesten, die viel von Zivilgesellschaft vor Ort getragen werden) ist es umso wichtiger zu unterstützen.

Für den Dezember sind weitere Termine der AfD in Greding angekündigt.
Achtet auf Infos!

PS: Mehr Berichte und Bilder findet ihr auf den Kanälen der Antifa NT, Offenes Antifaftreffen München , Nicht lange Fackeln und Greding ist bunt